Fernsteuerung

Nach dem Wiedererwachen meiner Modellbauaktivitäten musste ich feststellen, das meine 40MHz-Anlage lange nicht mehr Stand der Technik ist. Ich habe mich in die 2,4GHz-Technik eingelesen und zunächst eine preiswerte Anlage von Conrad gekauft (um damit den Rookie zu steuern). Die anderen Anlagen waren mir zunächst zu teuer.

Gestaunt habe ich, als ich zu der Conrad-Anlage einen zweiten Empfänger kaufen wollte. Das war nicht vorgesehen; den gab es also nicht. Mir dämmerte, dass ich mich für ein System der großen Hersteller entscheiden sollte.

Um Flugerfahrung zu bekommen, hatte ich als nächstes einen Mini-Heli (Blade mxc) gekauft, den gab es preiswert inklusive Steuerung. Hier habe ich mitbekommen, dass die Fernsteuerungen der ganzen Ableger von Horizon Hobby (E-Flite, UMX, Parkzone und natürlich Spektrum) alle kompatibel sind. Gerade die kleinen Parkzone-Flieger haben mich sehr angesprochen (als nächstes kaufte ich dann die Micro-Piper). Und für die Spektrum-Steuerungen gab es eine riesige Auswahl an Sendern und Empfänger, und eben alles untereinander kompatibel.

Das gab dann den Ausschlag, dass ich mich für Spektrum entschieden habe. Keinesfalls will ich mit mehreren Fernsteuerungen verschiedener Hersteller arbeiten.

Zuerst kaufte ich eine DX6i. Weil der "Große" öfter mit zum Fliegen kam, fehlte eine weitere Fernsteuerung. Der Gedanke, die Modelleinstellungen händisch von einer Fernsteuerung auf die andere übertragen zu müssen, schreckte mich dermaßen, dass ich die DX6i wieder verkauft habe (ein Bekannter suchte gerade eine) und mir 2 DX8 kaufte. Der Clou ist, dass die Modelldaten per SD-Karte weitergegeben werden können (und ggf. am PC gesichert werden können). Mit der DX8 fliege ich bis heute.


Unten eine SD-Karte, mit der die Modelldaten in- und exportiert werden können.

Weil ich Rechtshänder bin, wollte ich den Gasknüppel links haben. Ich fliege nun im Mode 4 (Gas + Querruder links, Höhe + Seite rechts, das entspricht dem gespiegelten Mode 1). Damit eine modellflugbegeisterte Freundin, die im Mode 1 fliegt, meine Modelle (ein-)fliegen kann, habe ich eine dritte DX8 gekauft und diese auf Mode 1 eingestellt.

Über ebay habe ich mir eine ganze Reihe AR8000-Empfänger und Telemetriesender gekauft. Keinesfalls habe ich Lust, die Empfänger zwischen den Fliegern wechseln zu müssen. Die Telemetrie gibt Auskunft über die Akku-Spannung und auch über die Empfangsqualität. In allen meinen großen Fliegern habe ich diese Kombination verbaut. Die Fernsteuerung habe ich so eingestellt, dass sie ein Signal gibt, sobalt die Zellenspannung unter 3,5V abfällt (Damit habe ich dann noch genügend Zeit zur Rückkehr und zum Landen).


AR8000-Empfänger und Telemetriesender TM1000 (über das kurze Kabel wird TM1000 am Empfänger angesteckt und erhält von dort Empfängerspannung und Meldungen über Empfangsstörungen.

Nachteil bei der DX8 im Zusammenhang mit der Telemetrie ist, dass das Display unten ist und daher (von Ungeübten wie mich) eigentlich nicht abgelesen werden kann. Wenn ich zwischendurch mal die Spannung kontrollieren will, muss ich die Steuerung hochhalten, damit ich kurz daraufblicken kann, ohne den Kopf vom Flieger zu wenden. Günstiger wäre zweifellos ein Display möglichst weit oben. Dann würde es auch nicht von den Händen verdeckt werden.

Schön ist, dass man bei der DX8 seit dem letzten Firmware-Update die Displaybeleuchtung dauerhaft einschalten kann (früher ging das Licht nach 2min aus und man konnte kaum noch was ablesen).

Lehrer-Schüler-Betrieb

Die Spektrum-Sender haben eine normale 3,5mm-Klinkenbuchse, über die 2 Geräte zum Lehrer-Schüler-Betrieb verbunden werden können. Als Kabel reicht ein ganz normales Stereo-Kabel (bin nicht ganz sicher, vielleicht ist auch Mono möglich) für 2,- EUR aus. Das ist ein echter Vorteil gegenüber Futaba-Anlagen mit ihren Spezialsteckern.

Schön ist auch, dass sie die beiden Fernsteuerungen des Lehrer-Schüler-Betriebes in verschiedenen Modi (z.B. Mode 1 und Mode4) befinden können

Kein Stress mehr mit der Bindung

Die Spektrum-Empfänger müssen an den Sender gebunden werden, indem beim Einschalten des Empfängers am DAT/BIND-Anschluss der Bindestecker gesteckt wird. Das mag noch angehen, aber ganz schlimm wird es, wenn das Telemetriemodul verwendet wird (denn auch das muss gebunden werden). Dann ist der DAT/BIND-Anschluss belegt und zum Binden ist während des Ansteckens des Akkus ein winziger Taster am Telemetrie-Moduls gedrückt zu halten. So was haben die Herren Ingenieure offenbar nur zu zweit am Schreibtisch ausprobiert. Man kann nicht gleichzeitig die winzige Taste mit einem Hilfsmittel drücken und mit beiden Händen die Akkustecker zusammenpressen (außer man ist ein Mutant mit 3 Händen).

Mich nervt das besonders, weil ich die Flieger öfter zwischen den Fernsteuerungen wechsle.

Die Rettung ist aber einfach: mit einem Y-Kabel kann man den DAT/Bind-Anschluss herausführen und dort bei Bedarf den Bindestecker einsetzen. Inzwischen rüste ich alle Flieger damit aus und führe den Anschluss am Rumpf nach außen, was das Binden stark vereinfacht. Außerdem kann ich zu Testzwecken von Empfänger und Servos an diesen Außenanschluss 5V anlegen, ohne dass ich den Akku im Flieger einsetzen muss.

Damit es noch einfacher geht, habe ich mir eine "Bindebox" mit Schaltern gebaut, über die ich die Bindung aktivieren kann. In der Box befindet sich ein UBEC, der aus einem angeschlossenen Akku ab 2S 5V macht und diese am Empfänger einspeisen kann. So kann ich völlig unabhängig vom Flugakku den Empfänger binden (denn der herausgeführte DAT/BIND-Anschluss enthält ja auch die 5V-Leitung des Empfängers) oder auch nur testen. Durch den Schalter breche ich mir nicht die Finger beim An- und Abstecken des Flugakkus (die von mir verwendeten XT60-Stecker sind etwas schwergängig.)


Bindebox: links der Anschluss, der zur DAT/BIND-Buchse führt.
Um den Empfänger mit Strom zu versorgen, kann ich rechts entweder 5-6V anschließen (z.B. zu Hause am Netzteil) oder ich stecke einen Flugakku bei 6-24V an. In dem Fall stehen mit die 5V des Spannungswandlers auch am 5-6V-Anschluss rechts oben zur Verfügung.

Preiswerte kompatible Empfänger (Orange)

Außerordentlich günstig ist außerdem, dass es bei HobbyKing sehr preiswerte Spektrum-kompatible Empfänger ("Orange") gibt. Vor allem kleine Flieger habe ich damit ausgerüstet. Bei einem Vergleichstest, den Modellflieger durchgeführt haben, schnitten die Orange-Empfänger z.T. besser als die Original-Spektrum-Empfänger ab (was ich für sehr bedenklich halte).

Leider gibt es bei HobbyKing keine Telemetriemodule. (Am neuen RX800X funktionieren die Spektrum-Telemetrie zwar im Prinzip (z.B. die Akkuspannung). Sie übertragen jedoch nicht die Empfangsqualität. Die Ermittlung der Empfangsqualität ist ohnehin der Nachteil der Spektrum-Anlagen: sie geben kein RSSI-Signal aus, das z.B. in das Videosignal beim FPV-Fliegen eingeblendet werden könnte.

Interessant ist, dass sowohl die Spektrum-Satelliten am Orange-Empfänger als auch die Orange-Satelliten am Spektrum-Empfänger funktionieren.

Telemetrie mit OrangeRx R820X und Orange Stromsensor

2015 wurde der telemetriefähige Orange Empfänger R820X (17,50 USD) angeboten, dazu einen Stromsensor (15,50 USD). Ich habe die Dinger geordert und zunächst am Tisch getestet. Dort funktioniert die Anlage in Verbindung mit der DX8.


Die Informationen zum Strom werden bei der DX8 auf der nächsten Seite angezeigt.

Der R820X hat 2 lange Antennen. Dazu können bis zu 2 Satelliten R110 angeschlossen werden. Außerdem hat der Empfänger dreipolige Anschlüsse für Drehzahl- und Strommesser sowie für Spannung und Temperatur (letztere Belegung wie beim TM1000).

Der Orange-Stromsensor funktioniert wegen des dreipoligen Anschlusses nur am R820, nicht am AR8000.

Stromsensor / Kapazitätssensor für AR8000

Um bei Bedarf an einem Flieger mit bereits eingebautem AR8000 den Strom messen zu können, war ich auf der Suche nach einem Stromsensor. Spektrum bietet so was jetzt an (SPMA9605), natürlich ist das traditionell teuer (70,- EUR). Und komischerweise sind auf der Herstellerseite keine technischen Daten wie z.B. die max. Stromstärke zu finden.

Billiger (44,-EUR inkl. Versand) habe ich einen Stromsensor ("Kapazitätssensor V3") bei Jürgen Stein (RcTronix) bekommen. Der Sensor hat einen 4poligen X-Bus-Anschluss für den TM1000 von Spektrum. Man kann ihn für Stromstärken von 50, 100 oder 200A ordern.

Der Kauf verlief schnell und unaufgeregt. Der Sensor funktioniert auch an einer älteren DX-8 (wor der Original-Spektrum-Strommesser nichtfunktioniert) und selbstverständlich an den neueren Fernsteuerungen.


Der Strommesser von Jürgen Stein. Rechts die X-Bus-Anschlüsse. Links muss das Stromkabel eingelötet werden.