Positionslichter

Hell leuchtende Positionslichter erhöhen die Erkennbarkeit des Flieger und insbesondere seiner Position bei suboptimalen Lichtverhältnissen signifikant. Ich konnte mich beim Einbau der Beleuchtung in die Twinstar davon überzeugen. Die 1W-LEDs leuchten selbst bei halber Last dermaßen hell, dass die Lampen auch im Sonnenlicht zu erkennen sind und bei bedecktem Himmel für die Orientierung hilfreich sind. Mit allen anderen LEDs habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht: sie haben zu wenig Leuchtkraft bzw. sie strahlen nur in so einem engen Winkel (15°), dass man das Licht praktisch nicht sieht.

Inzwischen bin ich bestrebt, alle Flieger mit Positionslichtern auszustatten. Die Back- und Steuerbordlampen sollen in einem Winkel von 110° von vorn zur Seite strahlen, also auch ein Stück nach hinten. Die 1W-LEDs strahlen in einem Winkel von 120° - das ist also ausreichend.

Das (weiße) Hecklicht soll mit 140° nach hinten strahlen. Man kann das Hecklicht doppelt ausführen und in die Flügelspitzen einlassen. Um die Arbeit zu vereinfachen, genügt aber auch ein weißes Rumpflicht. Der der oben erwähnten Twinstar habe ich das Hecklicht im Rumpf eingelassen.

Die Flügelspitzen sind bei den Landungen hochgradig gefährdet. Damit nichts kapuptt geht, sollen die LEDs mit einer Abdeckkappe geschützt werden. Die LED selbst muss etwas gekühlt werden (etwas, weil ich sie nur mit halber Leistung betreibe). Als Kühlkörper dient ein Stück Aluminiumblech, auf das die LED aufgeklebt wird, das gleichzeitig als Reflektor dient und außerdem verhindert, dass die Tragfläche von innen leuchtet.

Herstellung der Abdeckkappen

Das war der schwierigste Teil. Wegen der zweidimensionalen Krümmung am Tragflächenende habe ich die Enden mit Gips abgeformt und anschließend aus Vivak-Platten mittels Tiefziehen (meine Flug-Freundin hat zum Glück eine Tiefziehvorrichtung) die Kappen hergestellt.


Gips-Modell von verschiedenen Tragflächenenden. Zwar braucht man für die Abdeckkappe nur einen kleinen Ausschnitt des Tragflächenendes, aber die Gipsformen müssen ja irgendwie in der Tiefziehvorrichtung stehen.


Bei einem Tiefziehvorgang können gleich mehrere Rohlinge abgeformt werden.

Die Verarbeitung der Vivak-Platten ist beeindruckend. Ich habe 0,5mm-Platten verwendet und sie haben die z.T. mehrere cm hohen Flügelmodelle abgeformt, ohne zu reißen. Das Material ist absolut nicht spröde, deshalb muss man beim Ausschneiden keine Angst haben, dass Risse entstehen.

Nach dem Tiefziehen werden die Teile grob ausgeschnitten.

Einbau der LED und Montage

An den Ecken der Flügel werden die Ausschnitte eingebracht. Sie müssen wenigstens so groß sein, dass sich die LED innerhalb des ehemaligen Flächenumrisses befinden (sofern die Abdeckhauben die Form des Flügels haben). Ansonsten lässt sich die Abdeckhaube nicht vollständig aufschieben (ist mir bei der FW-190 passiert).

Ein Schnitt erfolgt senkrecht von vorn. Die LED selbst sollte ca. 60° zur Seite geneigt sein, damit sie auch ausreichend zur Seite und etwas nach hinten strahlt. Die Ausführung des Schnittes nach hinten richtet sich nach der Tragfläche.

Der Ausschnitt kann nun auf ein Stück Pappe übertragen werden, das in den Ausschnitt gelegt wird. Die Pappe wird nach dem Markieren ausgeschnitten und die Form auf ein Stück Aluminiumblech (ca. 0,5mm) übertragen. Zu beachten ist, dass Pappe und Aluminiumblech an der Innenseite der Markierung ausgeschnitten werden, damit die Teile nicht zu groß werden. Wenn die Abdeckkappe genau das Maß des Flügels hat und die Fläche etwas ausgefräst wird, damit die Abdeckkappe bündig zum Flügel übergeht, muss das Alublech etwas schmaler sein, als der Flügel dick ist.

Nach dem Abwinkeln des Blechs gemäß Ausschnitt sollte es genau passen. An beiden Seiten sollte nun noch ein Schlitz für die Drähte gefeilt werden.

Nun kann das grob ausgeschnittene Tiefziehteil auf den Flügel gestülpt werden und die Abmessungen auf der Haube mittels Folienschreiber markiert werden. Die Haube ist ca. 5mm größer als der Ausschnitt, da sie im überstehenden Bereich angeklebt werden soll.

Jetzt kann der Bereich der Kappe auf dem Flügel angerissen werden (Folienschreiber).

Anschließend wird der angerissene Bereich, auf dem die Haube sitzt, mittels Dremel vorsichtig einen knappem Millimeter ausgefräst, inklusive der Anrisslinien. Die Haube sollte nun gut passen.


Ausgeschnittene Haube, die Flügelspitze ist schon ausgefräst. Daneben liegt der Aluminium-Reflektor, der auch der Kühlung dient (hier ein Funcub-Flügel).

Die LED wird nun auf das Aluminiumblech geklebt. Zu beachten ist, dass der metallische Boden der 1W-LED die Wärme zum Alublech ableiten können muss. Man kann zum Ankleben der LED Wärmeleitkleber benutzen. Ich habe eine winzige Menge Wärmeleitkleber auf den Boden der LED aufgebracht. Um die Position der LED auf dem Alublech wurde dann ringförmig 5min-Epoxydharz aufgebracht, die LED aufgesetzt und mit einer Mini-Zwinge angepresst. Die Wärmeleitpaste in der Mitte wird hoffentlich für eine gute Übertragung sorgen.

Nach der Aushärtung des Klebers wird die LED angelötet (Schrumpfschlauch zur Isolation nicht vergessen!!!). Der LED-Anschluss mit dem kleinen Schlitz kommt an Plus (mittels Vorwiderstand natürlich).


Die LED ist angeklebt. Das LED-Modul muss nun noch eingeklebt und die Haube aufgebracht werden.

Die Drähte habe ich an der Unterseite des Flügels bis fast zur Spitze in einem Einschnitt verlegt. Von der Spitze habe ich einen kleinen Kanal bis zu dem Einschnitt gebohrt damit der Einschnitt nicht bis zur Flügelspitze gehen muss).


Die Zuleitung wurden in einem Schlitz verlegt, der anschließend zugeklebt oder gespachtelt (mit "Model Lite") wird. Für das letzte Stück habe ich ein Loch eingebracht (hier ein Twinstar-Flügel).

Abschließend habe ich die Anschlüsse der Hauben mit Tesafilm abgedichtet, damit kein Schmutz hineinkommt.

Die Vorwiderstände habe ich in die Zuleitung eingelötet. Die LEDs sind direkt an der 5V-Versorgungsspannnung der Servos angeschlossen.

Die Widerstände betragen 15Ohm für die grüne (und ggf. weiße) und 27Ohm für die rote LED. Damit fließen jeweils ca. 100mA (die Flussspannung von grünen und weißen LEDs liegt bei 3,5V, die von roten bei 2,5V - man muss also noch 1,5V bei grünen/weißen und 2,5V bei roten LED abbauen - daraus ergeben sich für 0,1A die Widerstände). Wenn man Metallschichtwiderstände verwendet, reicht die kleinste Bauform der Widerstände (0,6W).


fertig eingebaute Positionslichter (hier an einer MPX Cargo). Bei diesem Modell habe ich die (weißen) Hecklichter auch in den Flügel eingebaut.